Kloster Mariensee
 

Für Frieden und Freiheit

Zum 3. Oktober

Wir danken allen, die sich für die Einheit in unserem Land eingesetzt haben und allen, die sich für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung einsetzen.

Vertraut den neuen Wegen,

auf die der Herr uns weist,
weil Leben heißt: sich regen,
weil Leben wandern heißt.
Seit leuchtend Gottes Bogen
am hohen Himmel stand,
sind Menschen ausgezogen
in das gelobte Land.

Vertraut den neuen Wegen
und wandert in die Zeit!
Gott will, dass ihr ein Segen
für seine Erde seid.
Der uns in frühen Zeiten
das Leben eingehaucht,
der wird uns dahin leiten,
wo er uns will und braucht.

Vertraut den neuen Wegen,
auf die uns Gott gesandt!
Er selbst kommt uns entgegen.
Die Zukunft ist sein Land.
Wer aufbricht, der kann hoffen
in Zeit und Ewigkeit.
Die Tore stehen offen.
Das Land ist hell und weit.

Text: Klaus Peter Hertzsch 1989




Lesung: »Du wirst noch an mich denken«

Sonntag, 6. Oktober 2024, 16 Uhr

Als Dorothee Röhrig auf ein Foto ihrer Mutter stößt, fragt sie sich: Was weiß sie über diese Frau, die 18 war, als ihr Vater Hans von Dohnanyi hingerichtet wurde? Die nach dem Krieg versuchte, ihre traumatisierte Mutter in das Familienleben einzubetten – so wie die Autorin später selbst für ihre Mutter da war. Mit großer Ehrlichkeit erzählt Dorothee Röhrig vom widersprüchlichen Verhältnis zu ihrer Mutter und der Rolle der Frauen in einer außergewöhnlichen Familie. Ein Nachdenken über die Ambivalenz der Gefühle und darüber, was es heißt, Teil einer Familie zu sein, die jedem Einzelnen viel abverlangt.

Im Anschluss freuen wir uns auf Austausch zwischen den Generationen.

Eintritt frei, um Spenden wird gebeten.

In Kooperation mit der Buchhandlung an der Marktkirche

Zwei Beiträge zur Einstimmung:

Interview in der NDR-Kirchensendung:

NDR-Talkshow 3 nach 9

Ab 14.30 Uhr: Das Klostermuseum und das Museum unter dem Klosterdach sind geöffnet 



Jahresausstellung "Unter einem Dach"

Frauen zeigen neue Wege

Unter dem Klosterdach liegen, verborgen hinter schweren Türen, Räume, die in eine andere Zeit führen.
An den Mauern zeigen sich Spuren der wechselvollen Geschichte.
Hier werden Werke von Kunstschaffenden gezeigt, die dem Kloster seit langem verbunden sind.
Doch die Treppen sind steil, und nicht immer können die Räume geöffnet sein.
Darum haben die Künstlerinnen und Künstler einen Teil ihrer Werke im Kreuzgang ausgestellt. In bewährter Weise können so alle Interessierten die offenen Türen nutzen und täglich im Kloster zum Beispiel die große Installation von Sigrun Menzel bewundern. 'Relique d'amour' zeigt Erinnerungen an Liebe- umfangen von Honig und geborgen in Holzgestellen.
Nikola Saric ist vertreten mit Ansichten des Kreuzes und der Auferstehung. Die Präsidentin der Klosterkammer, Dr. Thela Wernstedt (rechts im Bild) zeigte in ihrer Einführung, wie Frauen die Geschichte der Kirche und diesen Ort prägten.




Bitte um Frieden im Heiligen Land

Unsere Gedanken und Gebete sind bei allen Menschen im Heiligen Land

Du Gott Israels,
du unser Gott,
nie wieder sollte dein Volk in Angst leben.
Nie wieder sollte dein Volk ermordete Kinder beweinen.
Nie wieder sollte sich der Hass auf dein Volk wohlfühlen.
Das Versprechen hieß: Nie wieder
Das Verspechen scheint wertlos geworden zu sein.

Du Gott Israels,
du unser Gott,
halte du dein Versprechen,
bleib deinem Bund treu.
Gedenke der Ermordeten,
der Geschändeten,
der Verschleppten.

Bring die Geiseln nach Hause,
heile die Wunden,
tröste die Trauernden.

Du Gott Israels,
du unser Gott,
Wecke du die Gleichgültigen,
belehre du die Unbelehrbaren,
heilige das Gedenken.

Du Gott Israels,
du unser Gott,
dein heiliger Name sei gegenwärtig
an den Orten der Erinnerung,
dein Name sei gegenwärtig,
auf dem Pflaster unserer Städte,
dein heiliger Name sei gegenwärtig,
in den Nachrichten und Reden über dein Volk.

Du Gott Israels,
du unser Gott,
nie wieder soll geschehen,
was vor 85 Jahren in unserem Land geschah,
nie wieder soll geschehen,
was am 7. Oktober geschah.
Steh deinem erwählten Volk bei
und schütze es.
Verleihe Frieden uns und deinem Volk Israel.
Dein heiliger Name sei gelobt.
Amen.


Quelle: Vereinigte evangelisch-lutherische Kirche Deutschlands



Wege klösterlicher Weisheit

Zum Abschluss des Jubiläumsjahres „500 Jahre Gebetbuch der Äbtissin Odilie“ haben wir
ein neues Magazin veröffentlicht. Es enthält Berichte aus zehn Klöstern und Beiträge unter anderem von P. Anselm Grün und den Bischöfen aus Hannover und Hildesheim sowie Einblicke in das Leben im Kloster Mariensee.

Carola Faber hat sich auf den Weg gemacht zu Klöstern, die dem Kloster Mariensee seit vielen Jahren verbunden sind. Zu den meisten waren in den letzten Jahren Reisen des Marienseer Kreises durchführt worden, und es besteht weiter ein intensiver ökumenischer Austausch.

So stellte Frau Faber Fragen zum „geistlichen Werkzeugkasten“ in schwierigen Situationen, vor allem aber zu Anregungen, sich Gutes zu tun. Entstanden ist eine Mischung aus wunderschönen Bildern, interessanten Interviews – und schmackhaften Rezepten.

Das Magazin ist erhältlich zum Preis von 7 Euro über das Kloster und im Dorfladen Mariensee sowie in den Buchhandlungen Biermann und Frerk in Neustadt und der Buchhandlung an der Marktkirche Hannover.





Stühle für die Stickwerkstatt

Zwei Stühle aus dem Schatz des Klosters inspirierten das Team der Stickwerkstatt (von links: Ursula Kalisch, Petra Stegmann, Annette Niemann, Anke Wortmann):

Ursula Kalisch entwarf und stickte zwei Motive, Anke Wortmann kümmerte sich darum, Fachfrauen für Restaurierung und Polsterung zu finden. Die Kosten trägt der Marienseer Kreis.

Herzlichen Dank an alle Beteiligten!





500 Jahre Gebetbuch

Beten verändert die Welt

Wie wir heute Gott begegnen können, stand im Mittelpunkt unseres Festtages.

Wir danken den Referierenden P. Anselm Grün, Militärpfarrerin Alexandra Dierks und Anna Nicole Heinrich mit allen, die unser Fest möglich gemacht und die mit uns gefeiert haben.

Aus einem Pressebericht:

Der bekannte Autor Pater Anselm Grün gab in seinem Vortrag Einblicke in die klösterliche Tradition des Betens. Beten heiße Begegnung mit Gott, nicht unbedingt sprechen mit Gott. „Ich halte Gott meine Wahrheit hin und schließe nichts aus“. Selbst in vorformulierten Worten wie in den Psalmen werden eigene Gefühle angesprochen und von Gott verwandelt. Auch wenn es sich nicht beweisen ließe, würden Gebete für andere Menschen Schwingungen erzeugen und Hoffnung aufrechterhalten. „Wir bekommen einen anderen Blick auf die Welt“. Gebete führten an den Ort in unserer Seele, wo man frei ist von Urteilen anderer und einfach man selbst sein kann.

In einem Podiumsgespräch berichtete die Wunstorfer Militärpfarrerin Dr. Alexandra Dierks, dass sie zu Tagesbeginn in der Standortkapelle immer für ihre Soldaten betet. Beten bedeutet gleichzeitig loszulassen und sich zu konzentrieren. Grün erzählte, er segne morgens mit einer Gebärde die Menschen, mit denen er an dem Tag zu tun bekommen werde – und das verändere etwas, weil er sich dadurch bewusster sei: sie sind Gesegnete.

Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, Anna-Nicole Heinrich, sagte, sie persönlich habe keine regelmäßige Gebetspraxis. Über Beten zu reden sei genauso verpönt, wie über Einkommen oder Sexualität. Dabei könne man beim Beten nichts falsch machen. Äbtissin Bärbel Görcke berichtete, wie bei Führungen von Grundschulkindern spürbar werde, dass „wir mit unserer Glaubenspraxis nicht sichtbar sind“. Heinrich ermunterte daher dazu, in der Öffentlichkeit mehr davon zu zeigen. Der Post mit ihrem Gebet am Tag des Ukrainekrieg-Beginns sei ihr meist geteilter Text. „Leute können sich da dranhängen“, so Heinrich. Dierks meinte, Fürbitten für andere Menschen sollten herzenswarm sein und persönliche Leidenschaft zeigen.

Es war von Anfang an eine wichtige Aufgabe des Klosters, für die politisch Verantwortlichen zu beten, erzählt Äbtissin Görcke: „Als junge Frau fand ich vor allem kritische Rückmeldungen wichtig. Heute sehe ich meine Aufgabe eher darin, im Gebet zu unterstützen“.

Präses Heinrich irritiert, dass Friedensgebete schon wenige Wochen nach Kriegsausbruch kaum noch stattfinden.
Militärpfarrerin Dierks meinte abschließend: „Nicht Not, sondern Liebe lehrt beten“.



Friedenskarte

Carola Faber hat uns wieder eine Karte gestaltet.

Darauf findet sich ein Friedenslied, dessen Text ein russischer Junge vor fast hundert Jahren geschrieben hat. Das Lied wurde in den letzten Jahrzehnten im Osten und im Westen in verschiedenen Versionen gesungen.

Die vier Sprachen deutsch, russisch, ukrainisch und englisch mögen in uns und den politisch Verantwortlichen die Phantasie wachhalten, jenseits von Gewalt, Schritte zum Frieden zu finden.

Karten liegen im Kloster und an den bekannten Orten in Neustadt und Hannover aus. Fordern Sie diese auch gern bei uns für sich und zum Auslegen an!




Schritte zum Frieden

Neue Positionen in der evangelischen Friedensethik werden entwickelt, hier nachzulesen.

Das Gute ist stärker als das Böse.

Liebe ist stärker als Hass.

Licht ist stärker als Dunkelheit.

Das Leben ist stärker als der Tod.

Der Sieg gehört uns - durch den, der uns liebt.

Bischof Desmond Tutu



 

Kloster Mariensee, Höltystr. 1, 31535 Neustadt a. Rbge., Fon (05034) 879 990, info@kloster-mariensee.de